Von Dunkelheit zu Licht: Eine künstlerische Wiedergeburt
Eine wahre Geschichte über Verlust, Erwachen und die Sprache der Farbe.
„Ich fiel nicht – ich wurde wach. Manchmal bricht das Leben uns nur auseinander, damit wir uns ganz neu zusammensetzen können.“
Kindheit – Wohlbehalten
Wenn man nichts mehr in den Händen hält, erkennt man, was nie verloren gehen kann. Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen – Natur, Ruhe, Geborgenheit. Der Boden, aus dem ich wachse. Später kam der Bruch, nicht plötzlich, sondern tröpfchenweise. Eine Welt, die rauer war als mein Herz damals tragen konnte.
Dunkle Zeit
Ich fühlte viel und tief; das Denken wurde zu laut, das Schweigen zu schwer. Ich verlor mich im Alkohol – nicht zum Feiern, sondern um Stille zu finden. Es gab Gewalt und Nächte, die man niemandem wünscht. Bis ich eines Tages alles verloren hatte – und genau dort neu begann.
Erwachen
Ein Mensch, den ich lange kannte – mein späterer Mann – öffnete keinen fertigen Weg, sondern einen Raum: Stille, Abstand, Zeit. In dieser Stille fand ich mich. Als dicke Acrylfarbe über Leinwand floss, atmete ein verschütteter Teil in mir auf. Ich malte mich zurück ins Leben.
Heute & Erkenntnisse
1) Man weiß nie, welches Problem zu einer Lösung führt. Viele „Warum ich?“-Momente wurden später zu Türen. Probleme sind Lehrmeister in Verkleidung – daraus wurde Dankbarkeit.
2) Blick zurück – nicht um zu bleiben, sondern um zu verstehen. Ich schaue zurück, um mich zu warnen und mir zu danken. Mut heißt: sich selbst ins Gesicht sehen können.
Ich habe meine Mutter bis zu ihrem letzten Atemzug begleitet. Ich habe meinen Bruder verloren. Ich bin nicht zurückgefallen, denn ich flüchte nicht mehr vor mir. Heute male ich nicht aus Wunden, sondern aus Weisheit. Meine Bilder sind Rückkehr, nicht Flucht.
Schluss: Ich male, weil ich gelernt habe:
Alles im Leben hinterlässt Spuren – aber nur wir entscheiden, ob daraus Narben oder Wege werden.
Jede Reise beginnt mit einem Bild.
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